Bruchbude …

... und wenn dein Leben wie eine arme Bruchbude, wie ein alter Stall ist, liegt darüber die Verheißung, dass da "ewiges Licht" hereingeht und von da aus durch alle Ritzen und Luken hinausdringt und in die Nacht der Menschheit hineinleuchtet ... (Hanna Hümmer)

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Kirchliche Hierarchie

Im EKD-Papier „Zwölf Leitsätze zur Zukunft einer aufgeschlossenen Kirche“ (dazu demnächst hier mehr) habe ich die kleine (wohl humorvoll gemeinte) Bemerkung gelesen: „Wir wollen ... flache Hierarchien“ (S. 24). Und ich habe mich gefragt, welche kirchenleitenden Ämter wohl als erstes auf der Strecke bleiben. Daraufhin jedenfalls erinnerte ich mich – ich weiß nicht warum – an das, was ich bei Asfa-Wossen Asserate (Großneffe des letzten äthiopischen Kaisers Haile Selassie) gelesen habe: „Unvergesslich die Führordnung, die ein Zeremonienmeister zur Zeit des deutschen zweiten Kaiserreichs anlässlich einer Fürstenhochzeit abfasste: ‚Um zwölf Uhr versammeln sich…

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Novemberblues? Nööö!

Ab zum Winterschlaf? Sie ist traurig, die Jahreszeit, darin wir stehen. Man möchte glauben, dass das Leben mit der Sonne dahinschwinden wolle. Ein Frösteln rinnt über die Haut und ins Herz. Alle Laute verstummen. Der Himmelssaum verblasst. Alles sinkt, zum Schlafen oder zum Sterben. Gustave Flaubert, November Besser: Wacher Blick auf das wärmende Licht des Lebens! Mache dich auf, werde licht; denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des HERRN geht auf über dir! Denn siehe, Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker; aber über dir geht auf der HERR, und…

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Tod und Abschied nehmen – eine Frage der Perspektive

Ein Schiff segelt hinaus, und ich beobachte, wie es am Horizont verschwindet. Jemand an meiner Seite sagt: „Es ist verschwunden.“ – Verschwunden wohin? Verschwunden aus meinem Blickfeld – das ist alles. Das Schiff ist nach wie vor so groß, wie es war als ich es gesehen habe. Dass es immer kleiner wird und es dann völlig aus meinen Augen verschwindet, ist in mir. Es hat mit dem Schiff nichts zu tun. Und gerade in dem Moment, wenn jemand neben mir sagt: „Es ist verschwunden“, gibt es andere, die es kommen sehen, und…

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Nein, nicht Corona gehört die Welt!

Das ist der Titel eines tollen und kreativen Musikvideos zur aktuellen Corona-Situation. Vielen Dank an Pfr. Thomas Hofmann (Lauf a.d. Pegnitz)! → Hier der Link zu YouTube. 1. Vor Bildschirmen meist Konsternierte, Statistiker zähl'n Infizierte. Wir fühl'n uns unsichtbar bedroht. Wenn Sorgen ums Dasein uns quälen, vielleicht Intensiv-Betten fehlen, beschleicht so manchen Angst vorm Tod. Refrain: Nein, nicht Corona gehört die Welt! ER trägt die Krone, mein Freund und Held, der zweifelsohne sich zu mir stellt: Jesus. Nein, nicht Corona gehört die Welt! Der treu mein Leben in Händen hält, zahlte am…

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Geistliche Kompetenz in der „Gemeinschaft der Heiligen“

Ein Aufsatz von Prof. Dorothea Wendebourg hat mich angeregt: Der Gottesdienst ist nicht irgendeine Zusammenkunft. Hier versammelt sich die aus dem Evangelium lebende Gemeinschaft vor dem heiligen Gott. Deshalb ist der Gottesdienst Gottesverehrung. Es ist gut, sich die Grundlagen von Kirche und Gottesdienst immer neu bewusst zu machen. Nicht nur am Reformationstag, wo an das Wort von Paulus erinnert wird: "Einen anderen Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus" (1Kor 3,11). Ich allerdings hätte dann am Schluß des Aufsatzes ein wenig andere Konsequenzen gezogen ... -…

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Grund-lose Kirche

Die EKD hat „Elf Leitsätze für eine aufgeschlossene Kirche“ aufgestellt. Es geht ums Tun, Tun, Tun. „Kirche auf gutem Grund“ ist der Titel. Doch was ist der „gute Grund“? Wo ist der „gute Grund“? Wer ist der „gute Grund“? Wenn ich dieses Papier lese, kommt mir dieser „Grund“ vor – wie ein ausgetrocknetes Land. Geistlich wie theologisch. Denn für Theologie und Substanz ist ja kein Raum. Und keine Zeit. Denn jetzt muss etwas getan werden. Dabei würden neue Aufbrüche und neue Impulse doch eigentlich nur durch Rückbesinnung auf die Grund-lagen geschehen. Schade.…

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Gott und Jesus Christus und (nochmal) Corona

Der EKD-Ratsvorsitzende und bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm hat in einem Gespräch mit der Zeitschrift „zeitzeichen“ (am 23.07.2020) anregende „Lehren aus der Corona-Pandemie“ und der „Allmacht und Ohnmacht Gottes“ gegeben: „Gott erfahren wir in Jesus Christus. Und Jesus Christus hat geheilt, nicht getötet. Deswegen kann es nicht so sein, dass diejenigen Recht haben, die Kausalverbindungen zwischen dem Handeln Gottes und der Corona-Pandemie herstellen. Der, der am Kreuz schreit: ‚Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?‘, ist präsent, der ist da in der Corona-Krise. Wir müssen Abschied nehmen von einem Bild von…

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Gott möge die Stille segnen

Im Übrigen meine ich Dass Gott unser Herr Uns einen großen Sommer schenke Den Familien einen Korb voll Ruhe Und viele hoffnungsvolle Blicke auf Grün und Blau Wiesen und Wasser und weiße Strände – Leise Monate Dass Er das Geschrei aus der Welt nimmt Und Stille verordnet Alle können daran mittun und daran arbeiten Dass das Leben langsamer verläuft Dass die Welt alle Aufregung verliert Und die Menschen sich länger ansehen können Um sich zu sagen: Wir lieben euch! Gott unser Herr möge die Stille segnen Möge diese Stille denen überall in…

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Wie alt schätzt Du, dass Du bist, wenn Du nicht wüsstest, wie alt Du bist?

Jugend ist nicht ein Lebensabschnitt, sie ist ein Geisteszustand. Sie ist Schwung des Willens, Regsamkeit und Fantasie, Stärke der Gefühle, Sieg des Mutes über die Feigheit, Triumph der Abenteuerlust über die Trägheit. Niemand wird alt, weil er eine Anzahl Jahre hinter sich gebracht hat. Man wird nur alt, wenn man seinen Idealen Lebewohl sagt. Mit den Jahren runzelt die Haut, mit dem Verzicht auf Begeisterung aber runzelt die Seele. Sorgen, Zweifel, Mangel an Selbstvertrauen, Angst und Hoffnungslosigkeit, das sind die langen, langen Jahre, die das Haupt zur Erde ziehen und den aufrechten…

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Krankheit – und Heilung?

Jesus ging an einem Menschen vorbei, der krank war. Er hatte Mitleid mit ihm und bat Gott: "Gott, ich bitte dich, heile ihn!" Gott aber offenbarte Jesus: "Wie soll ich ihn von der Krankheit heilen, durch die ich ihn heilen will?" Agraphon (ein außerbiblisches Jesus-Wort, 1.-5. Jahrhundert)

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Auferstehung!

Der röm.-kath. Theologe Prof. Dr. Eberhard Schockenhoff (Moraltheologie) ist am 18. Juli 2020 im Alter von 67 Jahren nach einem Unfall gestorben. In einem Interview mit der ZEIT vom 5. April 2015 sprach er über seinen Bruder, den Politiker Andreas Schockenhoff, der vor kurzem gestorben war: Ich habe für ihn das Requiem gehalten, und als ich an seinem Grab stand, war ich mir ganz sicher, dass das kein Abschied für immer ist. Allerdings glaube ich nicht an eine familiäre Wiedersehensfeier im Himmel, wie man sich das so kindlich vorstellt. Das menschliche Leben…

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Das Fragment des Lebens

Dietrich Bonhoeffer schreibt 1944: „Je länger wir aus unserem eigentlichen beruflichen und persönlichen Lebensbereich herausgerissen sind, desto mehr empfinden wir, dass unser Leben ... fragmentarischen Charakter hat. ... Es kommt wohl nur darauf an, ob man dem Fragment des Lebens noch ansieht, wie das Ganze eigentlich angelegt und gedacht war und aus welchem Material es besteht. Es gibt schließlich Fragmente, die ... bedeutsam sind auf Jahrhunderte hinaus, weil ihre Vollendung nur eine göttliche Sache sein kann, also Fragmente, die Fragmente sein müssen – ich denke zum Beispiel an die Kunst der Fuge.…

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Corona-Gedanken

(Eine pdf-Version dieses Textes findet sich auf der Seite "Impulse")   Macht – Ohnmacht – Allmacht „Warum tut Gott nichts?“ – „Ist Gott ‚schuld‘ an dieser Pandemie?“ – „Warum lässt er das zu?“: Fragen dieser Art kommen schnell in Notzeiten und in Krisensituationen. So wird nun gern diskutiert über Gott, warum er womöglich diese Pandemie geschickt haben könnte (als Strafe??), warum er sie nicht mit einem „Handstreich“ beseitigt, und ob womöglich wir Menschen wegen unserer Sünden schuld sind. Der Denkfehler: Wer so fragt, denkt über Gott nach und stellt sich damit über…

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