Wer andern eine Blume sät …

Wer andern eine Blume sät, blüht selber auf! (Aus einem Vortrag von Dr. Sabrina Müller bei der midi-Jahrestagung 2021: "Kraft - Woher sie kommt. Wie man sie bewahrt. Wie man sie weitergibt.")

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Gottesmüdigkeit – Verlieben – Leidenschaft

Was uns fehlt, ist die Ausstrahlung. Die Gottesmüdigkeit, die mangelnde Glaubenslust ist unsere eigentliche Schwäche. Wir leugnen Gott nicht, aber wir rechnen auch nicht ernsthaft mit ihm. Unser Gott ist weder zu fürchten noch zum Verlieben. Fängt jemand damit an, wird er schnell in die charismatische Ecke gestellt. So reden und erklären wir alles Mögliche, aber es kommt kaum durch, was wir der Welt schulden: das Zeugnis vom lebendigen Gott. Dazu braucht‘s zuerst nicht ausgeklügelte Strategien und gestylte Kampagnen, sondern Leidenschaft für Gott und die Menschen. Wir haben etwas zu sagen, für…

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Ewigkeit im Jetzt

Wenn man unverhofft im Autoradio eine wunderschöne Melodie hört, vielleicht von Mozart – und sich nicht gleich fragt, wie die heißt, wie man die auf CD bekommt, wie man die wiederholen kann; wenn man sich auch nicht gleich als Kritiker betätigt, der technische Mängel an der Einspielung herauszuhören versucht; wenn man sich vielmehr ganz intensiv der Unwiederholbarkeit dieses ergreifenden Moments bewusst ist und ihn genießt, sich ergreifen lässt, dann kann man in diesem Moment eine Ahnung von Ewigkeit bekommen – oder noch mehr, dann ereignet sich Ewigkeit, die die Zeit und den…

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Ein Esel geht im Kreis. Oder noch jemand?

Ein Esel hatte einen Mühlstein im Kreis herumgezogen und dabei hundert Meilen zurückgelegt. Als er losgebunden wurde, lief er an derselben Stelle weiter im Kreis. Manche Menschen reisen den ganzen Tag umher und kommen doch an kein Ziel. Wenn es Nacht wird, sehen sie keine Stadt und kein Dorf, nichts Geschaffenes und nichts Gewachsenes, keine gute Macht und keinen Engel. Vergeblich haben sich diese Unglückseligen geschunden. Evangelium des Philippus 52,1-5 Anmerkung: Das Evangelium des Philippus gehört zu den Schriften, die im Dezember 1945 in der Nähe des kleinen ägyptischen Ortes Nag Hammadi…

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Leidenschaft und Hingabe – das Innere, das nach außen leuchtet

Ich habe ein spannendes Interview mit der international bekannten Geigerin Ann-Sophie Mutter gelesen. Was sie aus der Perspektive der Musik sagt - könnte das nicht (erst recht) auch für andere Bereiche gelten?? Musik kann man ja nicht in Worte fassen. Ich versuche eigentlich nur, mich einem Werk immer wieder aufs Neue zu nähern und dem Zuhörer etwas zu vermitteln, was unter die Haut geht, was eine Erinnerung an das Werk hinterlässt. Natürlich ist das immer ein subjektiver Blick auf das Werk, durch meine Lebenserfahrung gefärbt. Aber für Glätte und Oberflächlichkeit war in…

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… ich will mich an das Seil klammern …

Sophie Scholl (9. Mai 1921 - 22. Februar 1943): Geistliche Texte und Gebete Ich habe mir vorgenommen, jeden Tag in der Kirche zu beten, damit Gott mich nicht verlasse. Ich kenne Gott ja noch gar nicht und begehe sicher die größten Fehler in meiner Vorstellung von ihm, aber er wird mir das verzeihen, wenn ich ihn bitte. Wenn ich ihn von ganzer Seele lieben kann, dann werde ich meinen schiefen Blick verlieren. Wenn ich die Menschen um mich herum sehe, und auch mich selbst, dann bekomme ich Ehrfurcht vor dem Menschen, weil…

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Die Freude des lebendigen Gottes!

Die Freude des lebendigen Gottes und das Elend des Atheismus von Jürgen Moltmann Ich denke: Das Christentum ist eine Religion der Freude Gottes. Jedenfalls macht der christliche Auferstehungsglaube das Leben zu einem Fest, zu „einem Fest ohne Ende“, wie der Kirchenvater Athanasius an einem Ostertag in Alexandria sagte. Wir wollen die positiven Dimensionen der „großen Freude“ in den weiten Räumen Gottes ermessen, der uns näher ist, als wir denken, und unser Leben weiter macht, als wir ahnen. Freude ist Kraft zum Leben, Schwung zur Liebe und Lust am schöpferischen Anfang. Wir sind…

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Es ist alles umsonst …

„Es ist alles umsonst“, sagt der Nihilist und verzweifelt. „Es ist wirklich alles umsonst“, sagt der Glaubende und freut sich der Gnade, die es umsonst gibt, und hofft auf eine neue Welt, in der alles umsonst zu geben und zu haben ist. „Wohlan alle, die ihr durstig seid, kommt her zum Wasser. Und die ihr kein Geld habt, kommt her und kauft ohne Geld und umsonst beides, Wein und Milch“, verheißen die Propheten des Alten und des Neuen Testaments (Jes 55,1: Offb 22,17). Jürgen Moltmann (* 8. April 1926) wurde 95 Jahre…

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Oster-Morgen

Sehr früh am Morgen hast du den Stein weggerollt tödlicher Bequemlichkeit. Sehr früh am Morgen hast Du den Stein weggerollt für den Anfang des Tages mit Dir. Sehr früh am Morgen rollst du mir den Stein weg vor dem Felsengrab aus Zweifel und Sorge und Angst. Sehr früh am Morgen kommst Du dann selbst, Auferstandener, durch alle verschlossenen Türen hindurch in mein Leben – Friede ist! Beate Thiessen Ostern (zu Mk 16,1-4; Joh 20,19)

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Wie groß ist eigentlich Deine Hoffnung? Und meine?

"Die Kirche ist aus einer Bewegung der Hoffnung entstanden, und diese Bewegung muss heute neu erweckt werden, wenn wir dem Glauben neuen Schwung geben und ihn fähig machen wollen, sich in der ganzen Welt zu verbreiten. Ohne Hoffnung geschieht nichts. ... Wenn ein Mensch den Punkt erreicht, an dem er sich nichts mehr erhofft; wenn er morgens aufsteht und überhaupt nichts mehr erwarten kann, dann ist er wie tot. So wie jemandem, der kurz vor der Ohnmacht steht, schnell etwas Starkes zum Einatmen gegeben wird, damit er wieder zu Kräften kommt, so…

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… fröhliche Urständ feiern??

„Gott verleih‘ ihm fröhliche Urständ“ – Das war in früheren Zeiten ein Wunsch zur Wiedergenesung. Theodor Storm schreibt: „Wir … tranken … tapfer auf seine fröhliche Urständ“. Heute wird diese Formulierung meist in leicht ironischen Zusammenhängen verwendet, wenn zum Beispiel etwas längst Totgeglaubtes oder Vergessenes wiederkehrt. Sie bedeutet im Grunde, ein Come-back zu erleben, nachdem jemand oder etwas schon fast vergessen war. Manchmal findet sie sich in journalistischen Texten. Dem Handbuch des Journalismus zufolge ist es eine „Floskel, die die meisten Leser noch nie verstanden haben“. Der Ursprung liegt im Osterfest: Das…

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Gott will kein Blut sehen

Jesus ist konsequent seinen Weg gegangen, frei und ohne Berechnung. Er hat sich nicht mit dem abgefunden, was ist. Er hat alles dran gesetzt, dass Gott und seinem Reich der erste Platz gebührt und jeder Mensch zu seinem Recht kommt. Er hat damit Anstoß erregt, beson-ders bei den Mächtigen. Er wusste, wohin das führt. Als der Konflikt sich zuspitzte, wich er nicht aus. Er brachte keine fremden Mittel ins Spiel, weder das Schwert des Petrus noch die Legionen Engel. Wehrlos ging er auf die Angreifer zu. Er litt und starb nicht, weil…

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Von ablenkenden Gedanken

In der Stunde der Lehre und des Gebets ist kein trennender Vorhang zwischen dem Menschen und seinem Gott. Auch wenn viele fremde Gedanken in dir aufsteigen: Gewänder und Decken sind sie, hinter denen der Heilige, gesegnet sei Er, sich verbirgt, und wenn du darum weißt, ist da keine Verborgenheit mehr. Martin Buber, Baal Schem Tow. Unterweisung im Umgang mit Gott, Heidelberg 1981, S. 76

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Die Taufe: Wird bei der Kirche nur mit Wasser gekocht?

Nach der Taufagende der Evang.-Luth. Kirche werden Menschen „im Namen“ Gottes getauft. So steht es in der Taufagende: „N. N., ich taufe dich im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“ Jesus sagt jedoch im „Taufbefehl“ (Mt 28,19): „Tauft auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“. Wörtlich: „Tauft in den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes hinein“. Ein „Taufen auf den Namen“ ist etwas völlig anderes als ein „Taufen im Namen“. „Taufen im Namen“ heißt: „Taufen im Auftrag von ...“…

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