Dahin leben „wie das liebe Vieh“ oder „raten, helfen, trösten“?

Viele wisse, dass Martin Luther den Kleinen Katechismus geschrieben hat. Warum darin eines seiner wichtigsten Anliegen deutlich wird, schreibt er in seinen Vorworten zum Kleinen Katechismus und zum Großen Katechismus (in seiner ihm eigenen Sprache). Einige Auszüge (1529):

Diesen Katechismus oder christliche Lehre in solcher kleinen, schlichten, einfältigen Form aufzustellen hat mich gezwungen und gedrungen die klägliche, elende Not, die ich neulich erfahren habe, da ich auch ein Visitator war. Hilf, lieber Gott, wie manchen Jammer habe ich gesehen, dass der einfache Mann doch von der christlichen Lehre so gar nichts weiß, besonders auf den Dörfern, und dass leider viel Pfarrherrn sehr ungeschickt und untüchtig sind zu lehren. Dabei sollen doch alle Christen heißen, getauft sein und die heiligen Sakramente genießen, können (aber) weder Vaterunser noch das Glaubensbekenntnis oder die zehn Gebote, leben dahin wie das liebe Vieh und die unvernünftigen Säue.

Hier einige längere Auszüge als pdf-Datei.