Starke Worte: „Beten, Tun des Gerechten und Warten auf Gottes Zeit“

Aus der Predigt von Landesbischof Dr. Heinrich Bedford-Strom beim Eröffnungsgottesdienst beim Evangelischen Kirchentag 2023 Mi., 07.06.2023 "... Und jetzt seh‘ ich Euch alle hier auf dem Nürnberger Hauptmarkt! Zehntausende feiern diesen Kirchentag, der zum Signal der Hoffnung wird! Wie kann das sein? Warum sind wir hier in dieser wunden Zeit? Weil Christus auferstanden ist! Weil die Frauen am leeren Grab in Jerusalem diese wunderbare Botschaft gehört haben! Und weil sie sie weitererzählt haben! Immer weiter, immer weitererzählt haben, bis sie sich in die ganze Welt ausgebreitet hat! Und seither feiern Milliarden von…

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Verrückt vor Liebe

Die große Vision des Alfons Maria von Liguori*: Fasziniert war Alfons von einem Gott, der "verrückt vor Liebe" nach dem Menschen ist und der nur deswegen das Drama von Menschwerdung, Tod und Auferstehung "inszeniert". Gott will und kann nicht ohne den Menschen sein, deshalb macht er sich im Menschgewordenen selbst auf den Weg zu dem Geliebten, der ihm davongelaufen ist. Wie ein über beide Ohren verliebter Mensch, der alles für den, für die Geliebte unternimmt, ist Gott nichts zu "dumm" oder zu gefährlich, um die Liebe des Menschen zu gewinnen. *) Alfons…

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Die Freude des lebendigen Gottes!

Die Freude des lebendigen Gottes und das Elend des Atheismus von Jürgen Moltmann Ich denke: Das Christentum ist eine Religion der Freude Gottes. Jedenfalls macht der christliche Auferstehungsglaube das Leben zu einem Fest, zu „einem Fest ohne Ende“, wie der Kirchenvater Athanasius an einem Ostertag in Alexandria sagte. Wir wollen die positiven Dimensionen der „großen Freude“ in den weiten Räumen Gottes ermessen, der uns näher ist, als wir denken, und unser Leben weiter macht, als wir ahnen. Freude ist Kraft zum Leben, Schwung zur Liebe und Lust am schöpferischen Anfang. Wir sind…

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Wie groß ist eigentlich Deine Hoffnung? Und meine?

"Die Kirche ist aus einer Bewegung der Hoffnung entstanden, und diese Bewegung muss heute neu erweckt werden, wenn wir dem Glauben neuen Schwung geben und ihn fähig machen wollen, sich in der ganzen Welt zu verbreiten. Ohne Hoffnung geschieht nichts. ... Wenn ein Mensch den Punkt erreicht, an dem er sich nichts mehr erhofft; wenn er morgens aufsteht und überhaupt nichts mehr erwarten kann, dann ist er wie tot. So wie jemandem, der kurz vor der Ohnmacht steht, schnell etwas Starkes zum Einatmen gegeben wird, damit er wieder zu Kräften kommt, so…

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… fröhliche Urständ feiern??

„Gott verleih‘ ihm fröhliche Urständ“ – Das war in früheren Zeiten ein Wunsch zur Wiedergenesung. Theodor Storm schreibt: „Wir … tranken … tapfer auf seine fröhliche Urständ“. Heute wird diese Formulierung meist in leicht ironischen Zusammenhängen verwendet, wenn zum Beispiel etwas längst Totgeglaubtes oder Vergessenes wiederkehrt. Sie bedeutet im Grunde, ein Come-back zu erleben, nachdem jemand oder etwas schon fast vergessen war. Manchmal findet sie sich in journalistischen Texten. Dem Handbuch des Journalismus zufolge ist es eine „Floskel, die die meisten Leser noch nie verstanden haben“. Der Ursprung liegt im Osterfest: Das…

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Tod und Abschied nehmen – eine Frage der Perspektive

Ein Schiff segelt hinaus, und ich beobachte, wie es am Horizont verschwindet. Jemand an meiner Seite sagt: „Es ist verschwunden.“ – Verschwunden wohin? Verschwunden aus meinem Blickfeld – das ist alles. Das Schiff ist nach wie vor so groß, wie es war als ich es gesehen habe. Dass es immer kleiner wird und es dann völlig aus meinen Augen verschwindet, ist in mir. Es hat mit dem Schiff nichts zu tun. Und gerade in dem Moment, wenn jemand neben mir sagt: „Es ist verschwunden“, gibt es andere, die es kommen sehen, und…

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Auferstehung!

Der röm.-kath. Theologe Prof. Dr. Eberhard Schockenhoff (Moraltheologie) ist am 18. Juli 2020 im Alter von 67 Jahren nach einem Unfall gestorben. In einem Interview mit der ZEIT vom 5. April 2015 sprach er über seinen Bruder, den Politiker Andreas Schockenhoff, der vor kurzem gestorben war: Ich habe für ihn das Requiem gehalten, und als ich an seinem Grab stand, war ich mir ganz sicher, dass das kein Abschied für immer ist. Allerdings glaube ich nicht an eine familiäre Wiedersehensfeier im Himmel, wie man sich das so kindlich vorstellt. Das menschliche Leben…

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