Gemeindewachstum in Zeiten der Schrumpfung? – Ja!! Jesus denkt groß!

Ein paar Anmerkungen zum Predigttext am Sonntag, 04.02.2024: Jesus sagt: „Gottes Reich kann man vergleichen mit einem Bauern und der Saat, die er auf sein Feld gesät hat. Nach getaner Arbeit legt er sich schlafen, steht wieder auf, und das tagaus, tagein. Währenddessen wächst die Saat ohne sein Zutun heran. Ganz von selbst (‚automatisch‘) lässt die Erde die Frucht aufgehen: Zuerst kommt der Halm, dann die Ähre und schließlich als Frucht die Körner. Sobald aus der Saat das reife Getreide geworden ist, lässt der Bauer es abmähen, denn die Erntezeit ist da.“…

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Starke Worte zum schwachen Motto: „Darf ich euch noch ärgern?“

Auch auf dem Kirchentag kam Kritik am Kirchentagsmotto. Erik Flügge, Politikberater und Autor aus Köln, fand klare Worte dazu im Talk „Ich bin dann mal drin“ im „Zentrum Zukunft Glaube und Kirche“ (Do., 08.06.2023): Darf ich euch noch ärgern? Ich ärgere mich übrigens schon ganz ganz lange über dieses unfassbar bescheuerte Motto von diesem Kirchentag! Warum? Weil ihr in dieser Stadt an sehr vielen Stellen ‚Jetzt ist die Zeit‘ sagt. Und da drunter könnte stehen: CDU, CSU, SPD, Die Grünen. Da drunter könnte stehen der DGB. Da drunter könnte stehen der NABU.…

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Schwaches Motto: „JETZT ist die ZEIT“ – Das soll Jesus gesagt haben??

„JETZT ist die ZEIT“ – Diesem Kirchentagsmotto sieht man es nicht an, dass es angeblich in der Bibel steht, – wenn da nicht eine Bibelstelle dabei stehen würde: nämlich Mk 1,15. In Mk 1,15 lesen wir: Jesus sagt: „Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist nahe herbeigekommen. Tut Buße und glaubt an das Evangelium!“ „JETZT ist die ZEIT“ – Dieses Kirchentagsmotto ist also ein verstümmeltes Jesuswort. Kein Wort mehr vom „Reich Gottes“, also von der „Königsherrschaft Gottes“, die nahe herbeigekommen ist. Kein Wort von Umkehr und vom Evangelium. „JETZT ist…

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Das Lied der Erde singen – in einer Welt der Gewalt

Vor 20 Jahren, am Dienstag, 29. April 2003, hatte ich Dorothee Sölle zu einer Konzertlesung mit Grupo Sal eingeladen. Dazu kam es leider nicht mehr. Am Sonntag, 27. April 2003 ist sie während einer Tagung in der Evangelischen Akademie Bad Boll plötzlich gestorben. Zur Erinnerung an Dorothee Sölle ein Ausschnitt aus dem Vortrag, den sie bei der 6. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen in Vancouver im Jahre 1983 hielt: „Christus ist gekommen, damit alle ‚Leben in Fülle haben‘, aber die absolute Verarmung, die innerhalb einer technologisch entwickelten Welt ein Verbrechen ist,…

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Apropos Königskrönung und Salbung: Wir sind gekrönt und gesalbt. Ach ja!

Könige wurden schon in alttestamentlicher Zeit gesalbt, zum Beispiel Saul (1Sam 10,1), David (1Sam 16,13), Salomo (1Kön 1,39). Und auch Priester (Ex 28,41; 29,7; 40,15). Dies war eine Form der Legitimation und Beauftragung durch Gott, eine Verbindung mit „dem Heiligen“ und eine Übertragung von Eigenschaften Gottes auf den Gesalbten: Kraft, Stärke, Weisheit. Bei der Salbung von David wird berichtet: „… und der Geist des Herrn durchdrang David und lag auf ihm von jenem Tag an.“ (1Sam 16,13, Zürcher Übersetzung). Bei dem Blick auf die Prominenz kann leicht in Vergessenheit geraten, dass schon in…

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Billige Gnade – Teure Gnade

„Billige Gnade ist der Todfeind unserer Kirche. Unser Kampf heute geht um die teure Gnade.“ schreibt Dietrich Bonhoeffer 1937. Er trifft damit ein Thema, das auch heute wieder höchst aktuell ist. „Billige Gnade heißt Gnade als Schleuderware, verschleuderte Vergebung, verschleuderter Trost, verschleudertes Sakrament; Gnade als unerschöpfliche Vorratskammer der Kirche, aus der mit leichtfertigen Händen bedenkenlos und grenzenlos ausgeschüttet wird; Gnade ohne Preis, ohne Kosten. … Billige Gnade heißt Gnade als Lehre, als Prinzip, als System; heißt Sündenvergebung als allgemeine Wahrheit, heißt Liebe Gottes als christliche Gottesidee. Wer sie bejaht, der hat schon…

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Weiß ich, was ich tue? Oder tue ich, was ich nicht weiß?

Ein apokryphes Jesus-Wort: „An demselben Tag sah er (Jesus) jemanden am Sabbat arbeiten und sagte zu ihm: Mensch, wenn du weißt, was du tust, bist du selig (glücklich)! Wenn du es nicht weißt, bist du verflucht und ein Übertreter des Gesetzes.“ Dieser Ausspruch von Jesus steht im Lukasevangelium – jedoch nur in einer einzigen Handschrift, dem Codex Bezae Cantabrigiensis (bis 5. Jahrhundert). In allen anderen Handschriften fehlt dieser Satz. Bevor nun gleich gescheite Theologen (mit Recht) sagen, dass diese Handschrift überhaupt nicht sehr zuverlässig ist, dass der Ausspruch sekundär und nicht authentisch…

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Die Radikalität Jesu

Es ist gut verständlich, dass man alle offen sichtbaren radikalen Elemente der Botschaft Jesu immer wieder in ihrer Bedeutung abgewiegelt und in ihren Konsequenzen verharmlost hat. Die Gründe dafür sind unterschiedlich: Da ist einmal eine Konsequenz, die man aus der Rechtfertigungslehre ziehen zu müssen meint. So versteht man die Bergpredigt, die – exegetisch gesehen – zweifellos radikal gedacht ist, dann nur noch als ein Programm, das dem Menschen lediglich sein Scheitern vor Augen führen soll. Oft scheint das Motto zu gelten: Bloß keine Leistung verlangen, man könnte sich ja überfordert fühlen. Ich…

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Gegen die Verharmlosung Jesu

Jesus wird verharmlost, wenn er nur als sympathischer Rabbi, als wortmächtiger Prophet oder als begabter Charismatiker dargestellt wird – oder gar nur als erster Feminist, radikaler Sozialrevolutionär oder menschenfreundlicher Sozialarbeiter. Mit all dem wird sein wahrer Anspruch verdeckt. Mit all dem wird Jesus verkürzt, entstellt, zurechtgebogen, glattgeschliffen, entmachtet und unseren heimlichen Wünschen angepasst. Das Christentum muss heute in dem Supermarkt der vielen Religionen und Weltanschauungen seine eigene Identität behaupten. Oder soll ich sagen: Es muss sie überhaupt erst wiederfinden? Auf jeden Fall muss es zeigen, was das unterscheidend Christliche ist. … Da…

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Wer wartet?

Jes 30,15.18 (Einheitsübersetzung): So spricht der Gott, der HERR, der Heilige Israels: Durch Umkehr und Ruhe werdet ihr gerettet, im Stillhalten und Vertrauen liegt eure Kraft. ... Darum wartet der HERR darauf, euch gnädig zu sein, darum erhebt er sich, um sich eurer zu erbarmen. Denn der HERR ist ein Gott des Rechts. Selig alle, die auf ihn warten! Worauf warten wir? (von Arnim Juhre) Worauf warten wir. Jahr um Jahr. Tag für Tag. Heute. Jetzt. Oder warten wir auf nichts. Kennen wir den der kommen wird oder den der immer da…

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Verrückt vor Liebe

Die große Vision des Alfons Maria von Liguori*: Fasziniert war Alfons von einem Gott, der "verrückt vor Liebe" nach dem Menschen ist und der nur deswegen das Drama von Menschwerdung, Tod und Auferstehung "inszeniert". Gott will und kann nicht ohne den Menschen sein, deshalb macht er sich im Menschgewordenen selbst auf den Weg zu dem Geliebten, der ihm davongelaufen ist. Wie ein über beide Ohren verliebter Mensch, der alles für den, für die Geliebte unternimmt, ist Gott nichts zu "dumm" oder zu gefährlich, um die Liebe des Menschen zu gewinnen. *) Alfons…

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Die therapeutische und geistliche Wirkung des Kirchenjahres entfalten lassen …

Wer bewusst die Zeit des Kirchenjahres mitlebt, kann entdecken, dass das Kirchenjahr eine therapeutische und geistliche Wirkung entfaltet. Denn zum einen gilt: „Die Feste des Kirchenjahres weisen uns ein in der Geheimnis der Menschwerdung, in ihnen wird der Prozess menschlicher Selbstwerdung dargestellt. Jesu Leben ist nicht nur ein historisches, sondern es ist auch ein Urbild, das uns zeigt, wie unser Weg zu Gott und zu unserem wahren Selbst gelingt.“ Und dann hilft uns das Kirchenjahr dabei, in die Geschichte einzusteigen, die Gott mit uns Menschen hat. Es kann helfen, Gott immer wieder…

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„Du machst dir Sorgen und Mühen um vielerlei …“

"Du machst dir Sorgen und Mühen um vielerlei ..." (Lk 10,38-42) Es muss immer etwas geschehen, damit nicht geschieht, was am meisten zu fürchten ist: dass einmal nichts geschieht. Dass etwa Stille eintritt, Schweigen, oder ein Wort, dem wir nicht gewachsen sind. Lothar Zenetti, Die wunderbare Zeitvermehrung, S. 41

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Warum sagt Gott nicht, dass es ihn gibt?

Manfred Lütz (Psychiater, Psychotherapeut und Theologe): Ich bin mit 14 Jahren Atheist geworden. Ich fand Religion eine Sache für Kinder, deren Verstand noch nicht reif genug ist. Was ich vor allem nicht verstand, war, warum Gott nicht einfach ein für alle Male klar und unmissverständlich sagt, dass es ihn gibt, damit man nicht immer so unsicher ist. Ich bin dann unter anderem dadurch wieder zum Glauben gekommen, dass ich begriff, dass ich dann dem allmächtigen ewigen Gott gegenüber ja gar nicht wirklich frei sein könnte, dass ich mich ihm dann einfach nur…

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