Kaddisch: Lob Gottes – auch in dunklen Zeiten

Nach den blutigen Terroranschlägen auf Siedlungen rund um den Gazastreifen bergen israelische Einsatzkräfte Hunderte Leichen. Im Kibbuz Be'eri werden am ersten Tag der Bergungsarbeiten 100  Todesopfer gezählt. Für die Ermordeten singen die Sanitäter das traditionelle Totengebet „Kaddisch“ der Juden. Das Kaddisch-Gebet ist eines der bekanntesten und wichtigsten jüdischen Gebete. Oft wird es „Totengebet“ genannt. Doch im Grunde ist es ein Lob Gottes. „Kaddisch“ heißt „heilig“ bzw. „Heiligung“. Geheiligt wird Gott – auch angesichts des Todes. Im Gegensatz zu fast allen anderen jüdischen Gebeten ist seine Sprache nicht nur Hebräisch, sondern auch Aramäisch.…

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Tod und Abschied nehmen – eine Frage der Perspektive

Ein Schiff segelt hinaus, und ich beobachte, wie es am Horizont verschwindet. Jemand an meiner Seite sagt: „Es ist verschwunden.“ – Verschwunden wohin? Verschwunden aus meinem Blickfeld – das ist alles. Das Schiff ist nach wie vor so groß, wie es war als ich es gesehen habe. Dass es immer kleiner wird und es dann völlig aus meinen Augen verschwindet, ist in mir. Es hat mit dem Schiff nichts zu tun. Und gerade in dem Moment, wenn jemand neben mir sagt: „Es ist verschwunden“, gibt es andere, die es kommen sehen, und…

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Auferstehung!

Der röm.-kath. Theologe Prof. Dr. Eberhard Schockenhoff (Moraltheologie) ist am 18. Juli 2020 im Alter von 67 Jahren nach einem Unfall gestorben. In einem Interview mit der ZEIT vom 5. April 2015 sprach er über seinen Bruder, den Politiker Andreas Schockenhoff, der vor kurzem gestorben war: Ich habe für ihn das Requiem gehalten, und als ich an seinem Grab stand, war ich mir ganz sicher, dass das kein Abschied für immer ist. Allerdings glaube ich nicht an eine familiäre Wiedersehensfeier im Himmel, wie man sich das so kindlich vorstellt. Das menschliche Leben…

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Corona – Ein Gedicht

ein winziges Stück RNA erinnert die Krone der Schöpfung an ihre Sterblichkeit alle Welt gerät in Panik man hatte das tatsächlich vergessen Andreas Knapp (in "Christ in der Gegenwart" 14/2020)

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