Heute ist der 20. Januar 2021. Tag des Machtwechsels in Washington. Trump geht. Tatsächlich! Er hat ein letztes Mal die Air Force One bestiegen, um in sein Golf Resort nach Florida zu fliegen. Biden kommt. Harris kommt. Zeit, um noch einmal vier Jahre zurückzuschauen. Damals ging Obama. Trump kam.
Barack Obama schreibt in seiner bewegenden und spannenden Autobiographie „Ein verheißenes Land“, wie er diesen 20. Januar 2017 erlebt hat:
Ich begann dieses Buch kurz nach dem Ende meiner Präsidentschaft zu schreiben – nachdem Michelle und ich ein letztes Mal die Air Force One bestiegen hatten und in einen lang aufgeschobenen Urlaub im Westen gereist waren. Die Stimmung an Bord war bittersüß. Wir waren beide körperlich wie emotional ausgelaugt. Nicht nur von den Anstrengungen der vergangenen acht Jahre, sondern auch von den unerwarteten Resultaten einer Wahl, durch die jemand zu meinem Nachfolger bestimmt worden war, der in allem das exakte Gegenteil von dem verkörperte, wofür wir standen. Trotzdem, nachdem wir unseren Teil getan hatten, um den Stab übergeben zu können, erfüllte es uns mit Zufriedenheit, zu wissen, dass wir unser Bestes gegeben hatten. Und egal, wie oft ich als Präsident versagt hatte, welche Projekte ich hatte verwirklichen wollen, bei denen ich gescheitert war – das Land stand jetzt besser da als zu Beginn meiner Amtszeit.
Trump kam. Die Welt hat auf ihn gewartet. Dachte er. Bernhard von Clairvaux kommt mir in den Sinn:
Die Wahrheit bleibt den Stolzen verborgen, den Demütigen aber wird sie geoffenbart.