Der „liebe Gott“ – der Opa im Himmel?

Unter dem guten Gott verstehen wir heutzutage fast ausschließlich den „lieben“ Gott; und wir mögen damit auch Recht haben. Aber mit Liebe meinen die meisten von uns in diesem Zusammenhang soviel wie Gutherzigkeit, d. h. den Wunsch, jemand anders glücklich zu sehen, nicht glücklich in diesem oder jenem Sinn, sondern einfachhin glücklich. Was uns wirklich passen könnte, das wäre ein Gott, der zu allem, was wir gerade gern täten, sagen würde: „Was macht es schon, solange sie nur zufrieden sind?“ In der Tat, wir möchten nicht so sehr einen Vater im Himmel…

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Gott und Jesus Christus und (nochmal) Corona

Der EKD-Ratsvorsitzende und bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm hat in einem Gespräch mit der Zeitschrift „zeitzeichen“ (am 23.07.2020) anregende „Lehren aus der Corona-Pandemie“ und der „Allmacht und Ohnmacht Gottes“ gegeben: „Gott erfahren wir in Jesus Christus. Und Jesus Christus hat geheilt, nicht getötet. Deswegen kann es nicht so sein, dass diejenigen Recht haben, die Kausalverbindungen zwischen dem Handeln Gottes und der Corona-Pandemie herstellen. Der, der am Kreuz schreit: ‚Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?‘, ist präsent, der ist da in der Corona-Krise. Wir müssen Abschied nehmen von einem Bild von…

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Corona-Gedanken

(Eine pdf-Version dieses Textes findet sich auf der Seite "Impulse")   Macht – Ohnmacht – Allmacht „Warum tut Gott nichts?“ – „Ist Gott ‚schuld‘ an dieser Pandemie?“ – „Warum lässt er das zu?“: Fragen dieser Art kommen schnell in Notzeiten und in Krisensituationen. So wird nun gern diskutiert über Gott, warum er womöglich diese Pandemie geschickt haben könnte (als Strafe??), warum er sie nicht mit einem „Handstreich“ beseitigt, und ob womöglich wir Menschen wegen unserer Sünden schuld sind. Der Denkfehler: Wer so fragt, denkt über Gott nach und stellt sich damit über…

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Theodizee – oder: Stolpern über den eigenen Verstand

Neben gelungenen VHS-Online-Vorträgen in der Corona-Hochsaison gab es auch einen Tiefschlag. Ein Professor der Theologie (!) referierte über: „Gibt es Gott und wenn ja, warum lässt er Unschuldige sterben? - Die Theodizee-Frage aus philosophischer Perspektive“ Die Anfangs-These war ja noch nicht falsch: Es geht nicht um die Rechtfertigung Gottes angesichts von Leid, sondern um die Rechtfertigung unseres Glaubens an Gott. Leider zeigen die Ergebnisse des Referenten massive theologische Defizite und methodische Fehler. Einige seiner „(kontroversen) Thesen“: „Da Gott unparteiisch ist, ist es falsch, sich ihn als liebenden Vater vorzustellen. Kein Vater, der…

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